Lavendelöl im Vergleich zu Lavendeltee

Lavendelöl und Lavendeltee 

Lavendelöl im Vergleich zu Lavendeltee

Lavendelöl und Lavendeltee: Ein Vergleich der Wirkung des wesentlich intensiveren und komplexeren Lavendelöls mit der Wirkung des milderen Lavendelblütentees.

Lavendelöl versus Lavendeltee

Besitzt das im Lavendeltee enthaltene Öl eine gleiche Wirkung wie das destillierte ätherische Öl des Lavendelöls? Diese Frage ist allgemein mit einem Nein zu beantworten. Vorneweg sei zu sagen, dass für einen Teeaufguss nur mit Blüten der Lavandula Angustifolia zum Einsatz kommen sollte. Lavendelarten wie Schopflavendel, Speiklavendel und Wolllavendel sind wegen ihrer schleimhautreizenden Wirkung kaum für die innere Anwendung geeignet. Obwohl es sich um die gleichen Ausgangsstoffe handelt, ist das durch den Aufguss im Tee enthaltene Lavendelöl von seiner Wirkungsweise nicht mit dem Lavendelöl zu vergleichen, welches man in Flaschen kaufen kann. Das am besten durch die Kaltdestillation gewonnene Öl hat ein wesentlich breiteres Wirkstoffspektrum und eine viel intensivere Wirkung, als die durch den Teeaufguss gewonnenen Bestandteile. Dadurch dass der Tee von seiner Wirkstoffzusammensetzung wesentlich sanfter als das Öl ist, ermöglicht er eine innere Anwendung. Die durch die Destillation gewonnenen ätherischen Öle sind in einem wesentlich breiteren und tieferen Spektrum im Lavendelöl enthalten. Im direkten Vergleich existieren also deutliche Unterschiede.

Qualität von Öl und Tee

lavendeltee_lavendeloel_kleinBei dem Lavendel, der für den Tee verwendet wird, gibt es zudem erhebliche Differenzen bezogen auf die Qualität, in Abhängigkeit von dem Anbaugebiet, dem Wetter und der Bodenzusammensetzung. Der Lavendel bevorzugt kalkhaltige Böden. Wurde die Lavendelpflanze einem notwendigen Reizklima ausgesetzt, bei dem sich die enthaltenen Wirkstoffe besonders gut entfalten? Ist es ein Wildwuchs, ein biologischer Anbau, oder kamen Pestizide / Insektizide zum Einsatz und wann war der Erntezeitpunkt? Eine gleichbleibende und gute Qualität des Ausgangsproduktes entscheidet maßgeblich über die Wirkung bei einer gesundheitlichen Anwendung sowohl des Lavendeltees als auch des Lavendelöls. Der Wirkstoffgehalt schwankt so von gering bis niedrig, je nach Qualität.

Lavendelöl im Lavendelblütentee

Zur besseren Veranschaulichung ist folgender ungefährer Vergleich eines sehr guten Öls und eines sehr guten Tees möglich: Wenn Sie eine Tasse Lavendeltee mit dem Lavandula Angustifolia (Echter Lavendel) aufbrühen, empfohlen werden 2 TL auf 0,5 Liter Wasser bei 80° Celsius für 3,5 Minuten ziehen lassen, dann sind etwa 1 – 1,5 Tropfen Lavendelöl enthalten. Dabei ist aber zu beachten, dass im Tee manche Wirkstoffe des ätherischen Öls fehlen oder nur sehr gering ausgeprägt sind. Hervorzuheben ist, dass vor allem bestimmte reizenden Inhaltstoffe reduzierter sind, weshalb der Tee grundsätzlich recht bekömmlich ist und seine positive Wirkung gut entfalten kann. Zudem handelt es sich im Lavendeltee um eine andere Wirkstoffkombination als im Lavendelöl, was eine besonders wichtige Rolle spielt.

Vorteile des Tees gegenüber dem Öl

  Grundsätzlich sollte man also nicht urteilen, dass das Lavendelöl oder der Lavendeltee besser oder schlechter seien. Sie bieten aufgrund ihrer unterschiedlichen Zusammensetzung vielmehr verschiedene Anwendungsschwerpunkte. Das Lavendelöl ist dabei wesentlich vielseitiger und in der Regel mit einer stärkeren Wirkung ausgestattet. Für folgende besondere Zwecke ist der Lavendeltee jedoch überlegen / besonders geeignet:

  • Leichte entzündliche Darmkrankheiten
  • Ängste und innere Unruhe
  • Jetlag

Anwendung bei entzündlichen Magen- und Darmkrankheiten

Wegen seiner milden und besonderen Zusammensetzung habe ich gute Erfahrungen mit dem Lavendeltee (Echter Lavendel) bei sehr leichten entzündlichen Magen- und Darmkrankheiten gemacht. Allerdings betone ich hierbei ausdrücklich, dass der Tee aufgrund des darin enthaltenen ätherischen Lavendelöls bei stärkeren bis starken entzündlichen Krankheiten tunlichst gemieden werden sollte. Sind die Schleimhäute zu stark gereizt, wirkt der Lavendeltee kontraproduktiv und übt eine reizende Wirkung aus. Bei leichten Entzündungen und Reizungen hingegen, kann er die Heilung sehr unterstützen. Bitte sprechen Sie eine Anwendung mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker ab. Meine Erfahrung ist, dass man sehr schnell nach der Einnahme spüren kann, ob der Tee hilfreich ist, oder gar schadet. Ich würde für die Anwendung nicht mehr als eine Tasse Lavendeltee täglich raten. Vorzugsweise abends nach dem Essen, bei sehr leichten Problemen auch zwischen den Mahlzeiten und möglichst nie nüchtern.

Anwendung bei Ängsten und Unruhe

Der Tee wirkt unserer Erfahrung nach besonders beruhigend bei Ängsten und innerer Unruhe. Es empfiehlt sich dann eine bis maximal zwei Tassen Lavendeltee zu sich zu nehmen, vorzugsweise abends. Dies kann auch über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden.

Anwendung und Jetlag

Eine zweite besondere Anwendung für den Lavendeltee liegt in der besseren Bewältigung eines Jetlags und auch denlavendeloel_lavendeltee_jetlag_klein damit verbundenen Einschlafschwierigkeiten. Wir empfehlen möglichst schnell nach der Ankunft am Reiseziel eine Tasse Lavendeltee einzunehmen. Vorstellbar ist auch, ein vorbereitetes Fläschen mit der entsprechenden Menge im Reisegepäck aufzubewahren, so dass es gleich nach der Ankunft bereit steht. Der Lavendeltee wirkt genauso gut kalt wie warm und hält seine Wirkung bei nicht zu hoher Raumtemperatur in einer verschlossenen Flasche etwa 1-2 Tage.

Lavendeltee mit Schopflavendel / Speiklavendel

Andere Lavendelarten als den Angustifolia als Tee zuzubereiten ist nicht zu empfehlen und sollte wenn doch, nur unter ärztlicher, bzw. der Aufsicht eines Heilpraktikers erfolgen. Lavendelarten wie der Schopf-, Speik- oder der Wolllavendel haben durch divergierende Inhaltsstoffsschwerpunkte und -mengen einen ganz anderen Wirkungsbereich. Sie wirken zum Beispiel stärker antibakteriell und antiviral, sind bei der Einnahme als Tee aber auch sehr viel reizender und können so den Körper belasten.