Lavendelöl Latifolia (Speiklavendel)

Speiklavendelöl  

Lavendelöl Latifolia (Speiklavendel)

Lavendelöl Lavandula Latifolia (Speiklavendel): Antibiotische und antivirale Wirkung, Anwendung im HNO Bereich, bei Hautproblemen, Insekten, sowie Aromatherapie.

Lavandula Latifolia

Zusammen mit dem Echten Lavendel (Angustifolia), dem Schopf- (Stoechas) und dem Wolllavendel (Lanata) zählt der Speiklavendel zu den  vier Hauptlavendelarten aus Sicht der Naturheilkunde. Jede dieser Sorten hat im Hinblick auf ihre Wirkpotentiale unterschiedliche Schwerpunkte. Die verschiedenen Lavendelöle könne aber auch gut miteinander kombiniert werden. Sie ergänzen sich sehr gut, je nach Anwendungsgebiet, in ihren Wirkeigenschaften. Das aus dem Speiklavendel gewonnene Öl hat ähnlich wie das des Schopflavendels, einen eher kräftigen, fast stechenden Charakter, was unter anderem auf den hohen Kampfergehalt zurückzuführen ist. Dabei spielen natürlich auch noch die anderen enthaltenen wichtigen Wirkstoffe wie das Linalool und Cineol, eine entscheidende Rolle.

Herkunft und Botanik des Speiklavendel

Der Name Speik, Spik und Spicanard stammt vom lateinischen Wort „spica“ ab, was übersetzt „Ähre“ bedeutet. Dies wiederum spiegelt sehr gut das typische Aussehen des Speiklavendels wieder, dessen Blütenform der einer Kornähre ähnelt. Der Beibegriff „latifolia“ und „Grosser Speik“ bezieht sich auf die breiteren bzw. größere Blätter und den insgesamt größeren Pflanzenwuchs, im Vergleich zu den anderen Lavendelarten. Der Speiklavendel ist mit einer Wuchshöhe von bis zu 80–100cm die größte Lavendelart. Er wächst am besten knapp unterhalb von 600 Höhenmetern und liebt intensive Sonneneinstrahlung und kalkhaltigen Boden. Die Blütezeit ist August. Obwohl der Speiklavendel hauptsächlich in seiner kultivierten Form anzutreffen ist, gibt es ihn auch noch in seiner wilden Variante, die man in den Kalksteinvorgebirgen Südfrankreichs, Spaniens und Bulgariens finden kann.

speiklavendeloel_kleinWirkung des Speiklavendelöls

Das Besondere am Speiklavendelöl sind seine ausgeprägten antibakteriellen Eigenschaften, weshalb er speziell in der Kosmetikindustrie gefragt ist (Speikseife) und früher sogar bei der Behandlung vieler besonderer bakteriell bedingter Erkrankungen, insbesondere der Streptokokken Gruppe A), wie z.B. die Tuberkulose, erfolgreich eingesetzt wurde. Zudem lässt sich der Speik meiner Meinung nach sehr gut als natürliches Heilmittel gegen bestimmte Parasiten und zur Abwehr von Insekten anwenden. Wie beim Schopflavendel lassen sich die besonderen Eigenschaften nur ansatzweise mit dem hohen Kampfergehalt beschreiben, was landläufig mangels fehlender Informationen oft herangezogen wird. Obwohl der Lavendel grundsätzlich als einer der am besten erforschten Pflanzen gilt, wurde meiner Ansicht nach die große Palette an unterschiedlichen und wertvollen Inhaltsstoffen noch nicht im Detail erkannt und die komplexen Wirkzusammenhänge aufgeklärt. Das liegt auch daran, dass der Lavendel über 2000 Inhalts- bzw. Wirkstoffe verfügt, die man nicht nur einzeln, sondern vor allem auch in der Kombination und Wirkung untereinander betrachten sollte. In der Heilkunde wird Schopflavendel dann auch teilweise zu ähnlichen Zwecken eingesetzt, besitzt aber bei detaillierter Betrachtung sehr spezifische und hochwirksame Eigenschaften. Wie bei allen Lavendelarten hängt die Qualität vor allem von der richtigen Lage, Klima, dem wilden Wachstum und der Unberührtheit der Natur ab. Speiklavendelöl hat, wie der Schopflavendel, eine gute antibakterielle Wirkung und lässt sich hervorragend bei bakteriellen Infektionen des HNO-Bereiches einsetzen. Neben einer antibakteriellen Wirkung besitzt er auch eine antivirale Wirkung, wobei die Wirkung des Wolllavendels in diesem Bereich stärker ist. Aus diesem Grund empfehlen wir zur Anwendung im gesundheitlichen Bereich, eine Kombination verschiedener Öle zu benutzen, um die volle Wirkungsvielfalt nutzen zu können. Die Öle ergänzen sich in der Breitenwirkung. Wie das Öl des Wolllavendels wirkt das Speiklavendelöl antimykotisch und lässt sich, in einer Duftlampe eingesetzt, ebenfalls zur Desinfektion und Harmonisierung von Räumen einsetzen. Wenn Sie das ätherische Öl des Speiklavendels mit dem Wolllavendelöl kombinieren, haben Sie ein ausgezeichnetes Öl, welches Sie für verschiedene entzündliche Erkrankungen des HNO-Bereiches wie zum Beispiel Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen, einsetzen können.

Anwendung

Beachten Sie bitte, dass es bei der Anwendung von ätherischen Ölen auch zu Nebenwirkungen kommen kann. Speziell eine Überdosierung sollte man vermeiden. Grundsätzlich raten wir von der inneren Anwendung von Wolllavendelöl ab. Auch Schleimhäute sollten nicht mit dem reinen Öl in Kontakt kommen, da diese durch das ätherische Öl gereizt werden. Sprechen Sie bei Erkrankungen mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker. Das Öl des Speiklavendels können Sie nutzen für eine äußerliche Anwendung (zum Auftragen auf die Haut), für eine innerliche Anwendung (über Inhalation) und zur Insektenabwehr (mit Hilfe eines Duftsäckchens).

Äußerliche Anwendung von Speiköl

Zur Behandlung von Entzündungen, Akne, Hautkrankheiten, Hautunreinheiten und Hautpilz hat sich eine Mischung aus den Ölen des echten Lavendels,  des Speik-, Schopf-, sowie des Wolllavendels bewährt. Sie wirken antiviral (vor allem der Wolllavendel) und antibakteriell. Verdünnen Sie die Ölmischung mit etwas Wasser, oder einer neutralen Trägersubstanz, einer Grundsalbe, und tragen Sie diese an einer kleinen Stelle auf, um Ihre individuelle Verträglichkeit zu testen. Wenn allergische Reaktionen ausbleiben, können Sie die Mischung zweimal am Tag auf die betroffene Stelle auftragen. Wenn Sie es vertragen, können Sie die Mischung beider Öle auch unverdünnt auf die betroffenen Hautstellen auftragen. Vermeiden Sie dabei bitte generell den Kontakt mit den Schleimhäuten und Ihren Augen.

Innerliche Anwendung von Speiklavendelöl

Unserer Erfahrung nach haben sich gerade bei viralen, bzw. bakteriellen Erkrankungen des HNO-Bereichs, eine Mischung aus hochwertigem Schopf-, Speik- und Wolllavendelöl als wirksam erwiesen. Bei diesen Erkrankungen sollten Sie jedoch immer zuerst Ihren Arzt zu Rate ziehen und die Behandlung mit ihm Absprechen. Geben Sie, je nach Bedarf auch mehrmals am Tag, 2-3  Tropfen Lavendelöl in 6 etwa 60 Grad warmes Wasser.

Insektenabwehr

Benutzen Sie zum Zwecke der Insektenabwehr am Besten ein Lavendelduftsäckchen mit den Blüten und Stielen des Speik-, Woll- und Schopflavendels, welches Sie mit ein paar Tropfen einer Mischung der ätherischen Öle der genannten Lavendelarten beträufeln. Zur Insektenabwehr, speziell in Innenräumen, eignet sich auch der Einsatz einer Duftlampe, in der Sie die Lavendelölmischung verdampfen lassen. Dosierung: auf einen Esslöffel Wasser geben Sie normalerweise einen Tropfen Öl. Nähere Informationen finden Sie unter der Rubrik Duftlampe.

Qualität von Speiklöl

Eine hohe Qualität des Öls hat entscheidenden Einfluss auf die gesundheitliche Wirkung. Das Öl des Speiklavendelöls sollte, wie alle anderen ätherischen Öle, möglichst aus einer Wildpflückung stammen, da dieses unserer Erfahrung nach, besonders viele wertvolle und wirksame Inhaltsstoffe enthält und weitestgehend frei von Pestiziden oder Insektiziden ist. Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt in den Kalksteinvorgebirgen Südfrankreich und Südspaniens. Wir empfehlen das aus Wildpflückungen gewonnene naturreine Speiklavendelöl aus diesen Regionen. Ein Bio-Öl, welches aus der Wasserdampfdestillation gewonnen wurde, ist besonders empfehlenswert. Das ätherische Lavendelöl wird sehr häufig gefälscht. Damit Sie wirklich das erhalten, was auf dem Fläschchen draufsteht, kaufen Sie ätherische Öle möglichst bei einem Anbieter Ihres Vertrauens. Ein guter Händler lässt sich an verschiedenen Merkmalen erkennen. Mehr Informationen, worauf Sie bei der Qualität von Lavendelöl achten sollen finden Sie im Beitrag Qualität von Lavendelöl.