Lavendelduft Wirkung

Wirkungsweise 

Lavendelduft Wirkung

Der Lavendelduft ist die wichtigste Anwendungsform des Lavendels. Wie wirkt er, was ist bei der Anwendung zu beachten, wie kann man Lavendelduft selber machen?

Der Duft des Lavendels

Lavendel mit BieneDer Duft des Lavendels betört bereits seit Jahrtausenden Menschen, Tiere, Insekten und Pflanzen auf ganz besondere Weise. Bereits im alten Ägypten erkannte und erschloß man die besonderen Wirkungen dieser großen Heilpflanze fast vollständig. Sie kam als große „Heilerin“ und „Beruhigerin“ der Psyche und der Seele zum Einsatz, als wichtiges Element religiöser Riten, als Parfum, zur Hautpflege, energetischen Reinigung von Räumen sowie zur Abwehr von Erregern und von Insekten. Auf Bienen übt der Lavendelduft eine fast magische Anziehungskraft aus. Tiere und Insekten reagieren generell sehr unterschiedlich auf die ätherischen Öle, von anregend und anziehend bis hin zu starker Abstoßung. Heute befindet sich Lavendelöl, allerdings meist nicht das der wild wachsenden Arten und eines das häufig gestreckt wird, wegen seines Duftes in zahlreichen Produkten des Alltags. Doch die Wirkung, Qualität und das beste Anwendungsfeld des Lavendeldufts hängt maßgeblich von verschiedenen Kriterien ab, die wir im Folgenden näher erläutern.

Wirkung des Lavendeldufts

Die Heilpflanze Lavendel besitzt in zahlreichen Anwendungsarten unterschiedliche Intensitäten in der Wirkung. Die Nutzung des Lavendeldufts stellt dabei die wesentliche Anwendungsform für die gesamte Pflanze dar. Über den Duft gelingt es das breite Wirkspektrum bis tief in die Bereiche des Kopfes, der Atemwege, insbesondere der Bronchien / Lungen und über die Duftsensoren auch in das Gehirn zu transportieren. Der Lavendel wirkt dabei nicht nur chemisch, sondern auch energetisch sehr stark. Das ist leicht zu verstehen: das Riechen (die olfaktorische Wahrnehmung) hat beim Menschen (wie bei allen Säugetieren) seinen Sitz in der Nasenhöhle oberhalb der Nasenwurzel. Von den Geruchsrezeptoren gibt es eine Verbindung in entwicklungsgeschichtlich alte Bereiche des Gehirns, die stark mit Gefühlen und der Erinnerung in Zusammenhang stehen. Gerüche werden fast ungefiltert im Langzeitgedächtnis gespeichert. Düfte wirken also sehr direkt, ungefiltert und unmittelbar auf unsere Emotionen und die Psyche.

Aromatherapie mit Lavendel

Wenn von der Behandlung mit Düften die Rede ist, begegnet man oft dem Begriff Aromatherapie. Darunter wird allgemein die Behandlung von Beschwerden mit ätherischen Ölen verstanden (innere Anwendung, Dufttherapie, äußerliche Anwendung, Massagen, Bäder). Allerdings sind auch weitere Anwendungsformen sinnvoll und in manchen Fällen überlegen.

Anwendungsarten des Dufts

DuftlampeFür die Nutzung des Dufts eignen sich die folgenden Anwendungen besonders gut, mit verschiedenen Schwerpunkten:

  • Inhalation mit heissem bis kochendem Wasser und ein paar Tropfen Lavendelöl (Heissverdampfung): intensivste und gröbste Wirkung, aber durch die höhere Temperatur auch Verlust einiger wichtiger Wirkstoffe.
  • Duftlampe: Mittlere Intensität, etwas milder als die Inhalation, aus unserer Sicht besonders bei innerer Unruhe, Ängsten, Sorgen etc. (siehe Tabelle unten) mit der Lavandula Angustifolia oder zur energetischen Raumreinigung mit dem Woll-, Speik- und Schopflavendel zu empfehlen.
  • Kaltverdampfung von Lavendelöl über Duftsteine (am Besten über einen längeren Zeitraum, insbesondere nachts neben dem Bett): milde Anwendungsform, gut als Ergänzung zur Heissverdampfung, aufgrund fehlender Erhitzung gibt der Lavendel seine Wirkstoffe langsamer und in anderer Zusammensetzung ab.
  • Duftsäckchen und Duftkissen aus Blüten und Stielen: besonders milde Anwendung, sehr gut für Babys und Kleinkinder (Echter Lavendel) und zur Insektenabwehr (Schopf-, Speik-, Wolllavendel) in Kombination mit Lavendelöl geeignet.
  • Einatmen von kaltem Lavendelöl: für Anwendungen unterwegs, z.B. als Unterstützung z.B. bei Asthma Bronchiale.

Es sei an dieser Stelle aber betont, dass bei Erkrankungen oder bei Unsicherheit immer zunächst ein Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden sollte. Mit diesem gilt es auch die Anwendung von Hausmitteln, wie dem Lavendelöl zu besprechen. Da Produkte mit hochwertigem, wirkstarkem Lavendelöl schwer zu finden sind, kann es je nach Anwendung sehr sinnvoll sein, Öle und Duftsäckchen selber herzustellen. Wichtig ist beim Kauf wie beim Selbermachen, dass das richtige Produkt für die gewünschte Wirkung gewählt und dass hochwertiger Lavendel wilder Sorten (sei es als Öl, getrocknet oder frisch) zum Einsatz kommt. Nur so kann die gewünschte Wirkung erzielt werden.

Aroma VerneblerLavendelarten und ihre Duftwirkung

Genauso wie die unterschiedlichen Anwendungsarten verschiedene Wirkungsschwerpunkte besitzen, entfalten die verschiedenen Lavendelarten unterschiedliche Wirkungen. Die vier für die Heilkunde wichtigen wildwachsenden Lavendel (Echter Lavendel, Schopflavendel, Speiklavendel und Wolllavendel) haben grob eingeteilt zwei große Hauptwirkungsfelder. Diese finden wir auch in der Lavendelduft-Anwendung wieder:

  • Die seelische, psychische und emotionale Wirkung des Echten Lavendels (Lavandula Angustifolia). Diese entfaltet sich im Duft besonders stark und ist die stärkste Anwendungsart für die Angustifolia.
  • Die antibakterielle, antivirale, antimykotische, reinigende Wirkung der Lavendelarten Speik-, Schopf- und Wolllavendel findet sich auch im Duft. Allerdings ist die Anwendung durch Auftragen des Öls auf die betroffene Stelle noch stärker. Trotzdem eignet sich die Duftanwendung insbesondere für längere Einsätze besonders gut, wie z.B. im Duftsäckchen zur Insektenabwehr. In der Art der Anwendung sind Unterschiede zu beachten (siehe unten).

Duft und Anwendung von Echten Lavendel

Die Besonderheiten der Duftanwendung des Echten Lavendels sind:

  • Optimale Wirkung durch gemäßigte Verdampfung bei ca. 50° – 60° Celsius. Dies wird am Besten durch Duftlampen mit warmen Wasser erreicht. Wirkstoffe werden bei größerer Hitze zwar schneller und intensiver in den Raum befördert, werden aber über Gebühr zerstört.
  • Ergänzende und auch mildere Wirkung (Babys, Kleinkinder, Schwangere) durch Anwendung auf Duftstein und als Duftsäckchen / Duftkissen.
Anwendung Echter Lavendel-DuftArt der Anwendung
Bei innerer Unruhe, psychischer Verstimmung, Ängsten, Sorgen, Anspannungen, zur seelischen Unterstützung, zur Unterstützung des StirnchakrasDuftlampe mit ca. 50° – 60° Celsius Wasser, 2-3 Tropfen Lavendelöl Angustifolia, nach Bedarf / Empfinden.
Gegen Einschlafbeschwerden, zur Unterstützung beim EinschlafenDuftstein im Schlafzimmer abends mit zwei bis drei Tropfen Angustifolia Öl beträufeln. Relativ nah neben dem Kopf aufstellen.Duftsäckchen oder Kissen ins Bett legen. Nach Bedarf ggf. einen Tropfen Öl hinein träufeln (nicht bei Babys und Kleinkindern).

Duft und Anwendung von Schopf-, Speik-, Wolllavendel

Auch bei diesen Arten gibt es einige Besonderheiten in der Anwendung, die man sich zunutze machen kann. Eine optimale Ausschöpfung der Wirkung wird erreicht, wenn das ätherische reine Öl der wildwachsenden Sorten

  • relativ kalt verdampft wird (z.B. durch Duftstein), was sich vor allem durch eine Anwendung nachts direkt neben dem Bett anbietet,
  • heiss (kochendes Wasser) inhaliert wird. Zwar werden wichtige Wirkstoffe durch das kochende Wasser zerstört bzw. verflüchtigen sich, doch gelingt es so, die verbleibenden Wirkstoffe besser und intensiver zu nutzen. Die Kaltverdampfung während der Nacht bietet dazu eine ideale Ergänzung, die man unbedingt am gleichen Tag einsetzen sollte.
Anwendung Schopf-, Speik-, Wolllavendel-DuftArt der Anwendung
Bei Bronchial- und LungenbeschwerdenInhalation: jeweils ein bis zwei Tropfen Öl möglichst der 3. o.g. Sorten zu gleichen Teilen in einen Topf mit heissem / kochendem Wasser geben, je nach Bedarf auch mehr. Etwa 10 Minuten (je nach Wohlbefinden) inhalieren. Dabei immer wieder einige Tropfen Öl hinzugeben. Augen geschlossen halten. (Wichtige Hinweise zur Inhalation: Sehr starke Wirkung, Schleimhautreizung möglich, in der Schwangerschaft nur in geringem Maße zu empfehlen. Bei bestehender Krankheit / Schwächung mit dem Arzt oder Heilpraktiker vorab Rücksprache halten.) Ergänzend Duftstein im Schlafzimmer abends mit jeweils zwei bis drei Tropfen Öl der o.g. Sorten beträufeln. Möglichst direkt neben dem Kopf aufstellen.
Intensive atmosphärische und energetische Raumreinigung, Raumluftdesinfektion, Erreger-VorbeugungVerdunsten, verdampfen. Für eine intensive Reinigung und atmosphärische Änderung in Räumen bietet sich das Verdampfen in einer Duftlampe an. Hierbei werden einige Tropfen Öl in Wasser geträufelt und dies über einem Teelicht erwärmt. Das Verdampfen sorgt für eine schnelle, sehr intensive Wirkung.
Insektenabwehr, insbesondere gegen Motten, Spinnen, Ameisen, Mücken, FlöheIm Einsatz gegen Insekten bieten sich Lavendel Duftsäckchen an. Diese sollten mit einer gleichgewichtigen Mischung von Speik-, Schopf- und Wolllavendel hoher Qualität gefüllt und mit möglichst vielen Blüten befüllt sein.

Lavendelduft in der Schwangerschaft

Für Schwangere rate ich grundsätzlich zur Vorsicht bei der Anwendung von ätherischen Ölen. Zwar wird allgemein geschrieben, dass die Inhalation relativ bedenkenlos erfolgen kann, doch sollte nicht vergessen werden, dass die Empfindlichkeitsschwelle deutlich niedriger als außerhalb der Schwangerschaft liegt. Wir raten also in erster Linie dazu, die milden Anwendungsformen des Duftsteins oder Duftsäckchen und Duftkissen zu verwenden. Wem dies zu wenig ist, oder die Situation es erforderlich macht, kann sicherlich auch in Maßen inhalieren.

Lavendelduft beim Baby und Kleinkind

Ähnlich wie bei Schwangeren ist bei Babys und Kleinkindern besondere Vorsicht bei der Anwendung ätherischer Öle geboten. Zum einen gilt es zu verhindern, dass über die Finger ätherisches Öl in die Augen oder in den Mund gelangt und dort Reizungen verursachen kann. Zum anderen sollte die Dosis bei Inhalation relativ gering und deutlich unter der von Erwachsenen bleiben. Den genauen Punkt abzuschätzen, bei dem die positive in eine negative reizende Wirkung kippt ist hier sehr schwierig. Als Alternative bietet es sich an, ein Duftsäckchen über die Wiege zu hängen, oder bei Kindern ein Duftkissen ins Bett zu legen, wo sie lange wirken und einen milden Duft verströmen. Für diesen Einsatz bietet sich nur der Echte Lavendel an.

Eau de Cologne

Eau de CologneEine der bekanntesten Anwendungen des Lavandinöls ist die Verwendung als wichtiger Bestandtteil für das berühmte Parfum Eau de Cologne, 4711, oder auch Echt Kölnisch Wasser genannt. Ursprünglich als Heilmittel entworfen, wurde es durch eine Gesetzesänderung Napoleons 1810 zur Veröffentlichung von Rezepturen „nur“ noch als Parfum angeboten.