Lavendel Nebenwirkungen

 

Lavendel Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von Lavendelöl und Lavendel. Verzehr von Lavendel, ätherisches Lavendelöl, innere und äußere Anwendung, Wechselwirkungen, Gegenanzeigen und Einschränkungen.

Nebenwirkungen Lavendel und Lavendelöl

Lavendel und Lavendelöl besitzen ein großes Wirkspektrum, können aber auch in bestimmten Fällen Nebenwirkungen auslösen. Hierbei gibt es einen Unterschied, ob das sehr wirkungsvolle ätherische Öl oder die Lavendelblüten bzw. Lavendelblätter verwendet werden. Darüber hinaus besitzen die verschiedenen Lavendelarten unterschiedliche Inhaltsstoffe. Und nicht zuletzt reagiert jede Person anders. Bei Kindern unter 2 Jahren soll man grundsätzlich keine ätherischen Öle anwenden, weder auf der Haut, noch über den Wege der Inhalation, da dies u.a. zu Atemlähmungen und -stillstand führen kann. Ist eine Überempfindlichkeit gegenüber Lavendel bekannt sollte auf eine Verwendung von Lavendel in jeglicher Form verzichtet bzw. nur in Rücksprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker durchgeführt werden. Letzteres gilt auch grundsätzlich bei jeglicher Form von Erkrankungen.  

Ist Lavendel giftig?

Lavendel ist eine ungiftige Pflanze und eignet sich deshalb als Zier- oder Kräuterpflanze im Familiengarten. In der Küche sollte vorwiegend nur der echte Lavendel, der Lavandula Angustifolia verwendet werden. Hier hat er die Stellung eines Gewürzkrauts. Der Verzehr großer Mengen an Lavendel schmecken zum einen bitter und können zum anderen Magen- und Darmbeschwerden verursachen. Doch das ist bei vielen anderen Gewürzen ebenfalls so. Insbesondere Kinder, Schwangere und stillende Frauen sowie sensible Personen wird empfohlen keinen Lavendel bzw. in nur sehr geringer Dosierung zu essen. Für Schopf-, Woll- oder Speiklavendel ist die Dosierung auf Grund der Inhaltsstoffe noch geringer zu halten. Diese Arten besitzen aber eine größere Würze und ein anderes Aroma und können so ggf. für spezielle Einsätze in der Küche verwendet werden.

Verdampfen von ätherischen Ölen

Werden ätherische Öle mit einer Duftlampe im Raum verteilt kann dies bei sehr sensible Personen Nebenwirkungen hervorrufen. Wird das Öl direkt als Dampf inhaliert kann dies bei vorbelasteten Personen einen asthmatischen Anfall auslösen.

Haustiere und Duftlampen

Tierliebhaber sollten ätherische Öle in der Duftlampe ebenfalls äußerst sensibel einsetzen. Vögel, Hunde und Katzen reagieren sehr empfindlich auf Gerüche. Deshalb sollte für das Tier immer die Möglichkeit bestehen den Raum zu verlassen. Katzen können Giftstoffe in der Leber nicht so verarbeiten wie Menschen und es kann zu einer langsamen Vergiftung kommen. Deshalb sollten Katzenliebhaber auf Produkte sowie Duftlampen mit Speik- und Schopflavendel verzichten.  

Äußerliche Anwendung von Lavendelölen

Lavendelöl kann bei einigen Personen Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen, abhängig von der Dosierung und der Sensibilität der Haut. Schleimhäute sollten auf Grund seiner reizenden und leicht ätzenden Wirkung gar nicht mit dem Öl in Kontakt kommen. Der Bereich um die Augen herum reagiert ebenfalls sehr sensibel. Hier sollte das Öl, wenn überhaupt, nur stark verdünnt aufgetragen werden. Übertreiben Sie die Verwendung von ätherischen Ölen allgemein nicht bei der Herstellung von Cremes, Körper-, Massage- und Badeölen. Tasten Sie sich an die verwendete Menge heran. Bei Personen mit Heuschnupfen oder anderen Allergien, Kindern und sensible Personen kann ein Test verraten, ob das Lavendelöl auf der Haut vertragen wird. Dazu wird ein Tropfen Lavendelöl auf etwas Watte mit einem Pflaster auf der Innenseite des Arms befestigt. Treten nach 24 Stunden Hautreaktionen auf sollte das Öl nicht verwendet werden.

Äußerliche Anwendung bei Kindern

Für Kinder sollte grundsätzlich eine deutlich geringere Dosierung verwendet werden.  Die Dosierung richtet sich unter anderem nach dem Alter des Kindes. Von der Verwendung des reinen ätherischen Öls für die Haut raten wir ab, da das Lavendelöl die Schleimhäute reizen kann. Auch wenn es nicht in der Nähe der Schleimhäute aufgetragen wird, besteht die Möglichkeit, dass Kinder mit den Fingern das Lavendelöl in die Augen oder Nase reiben, was zu Reizungen führen kann. Bei Kindern unter zwei Jahren und vor allem bei Säuglingen sollte man generell auf die Verwendung von ätherischen Ölen  verzichten. Auf keinen Fall sollte Lavendel- oder Minzöl auf  die Schlafstätte oder Kleidung von Säuglingen und Kleinkindern geträufelt werden, dies kann im schlimmsten Fall zum Atemstillstand führen. Bei Kleinkindern unter zwei Jahren besteht die Gefahr von allergischen Reaktionen und Urticaria (Nesselsucht).

Äußerliche Anwendung bei Schwangeren und Stillenden*

Für die Stillzeit und die Schwangerschaft gibt es eine Vielzahl verschiedener Produkte, die unter anderem Lavendelöl enthalten. So werden Stilltees, Massageöle und Brustöle mit Lavendel angeboten und auch verwendet. Ob die äußere Verwendung von ätherischem Lavendelöl zu Nebenwirkungen in der Schwangerschaft und Stillzeit führen ist jedoch bisher nicht abschließend geprüft. Wir persönlich glauben, dass eine Anwendung in geringem Maße unschädlich ist, aber im Zweifel lieber durch eine milde Form, wie z.B. Duftsäckchen oder Duftkissen zu bevorzugen ist. Im Zweifel sollte man seinen Arzt, oder seine Hebamme befragen. Abraten würden wir von der Verwendung von Schopf- und Speiklavendel (siehe unten) .

Nebenwirkungen von Schopflavendel und Speiklavendel*

Die ätherischen Öle des Schopf- und Speiklavendel besitzen einen Gehalt an Monoterpenketonen. Diese Ketone können in hoher Dosierung neurotoxisch, abtreibend, Leber schädigend und krampfauslösend wirken. Deshalb sollten Schwangere und stillende Frauen, Babys, Kinder, Epileptiker, sensible und ältere Menschen auf die Verwendung von Schopf- und Speiklavendel ohne ärztliche Aufsicht als ätherisches Öl grundsätzlich verzichten. Egal, ob es sich um eine äußere, innere Anwendung oder die Beduftung eines Raumes handelt. Generell sollte mit Schopf- und Speiklavendelöl umsichtig umgegangen werden und gehört in erfahrene Hände.  

Lavendelöl und seine innere Anwendung*

Eine innere Anwendung von natürlichem und möglichst biologischem Öl des echten Lavendels (Lavandula angustifolia) in geringer Dosierung ist möglich. Dabei ist eine Verdünnung des Öls zu bevorzugen.  Ätherische Öle von Speik- und Schopflavendel sollten dagegen nicht oder nur in Rücksprache mit einem Heilpraktiker oder Arzt verwendet werden.

Folgende Nebenwirkungen können in seltenen Fällen auftreten:

  • Es kann zu Magen-Darmbeschwerden kommen (u.a. Aufstoßen, Bauchschmerzen, Übelkeit)
  • In einigen Fällen löst Lavendelöl allergische Reaktionen aus (insb. Hautreaktionen). In dem Fall sollte umgehend ein Arzt oder Heilpraktiker informiert werden.
  • In sehr hoher Dosis kann Lavendelöl giftig sein, insbesondere der Speik- oder Schopflavendel.

Zur inneren Anwendung von Lavendelöl liegen keine gesicherten Erfahrungen für Kinder, Schwangere oder stillende Frauen vor.  

Wechselwirkungen von Lavendel*

Eine wissenschaftliche Beurteilung von Wechselwirkungen zwischen Lavendel und Lavendelöl mit Medikamenten ist derzeit noch nicht erfolgt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass  Lavendelöl die Wirkung von Barbituraten und Benzodiazepinen beeinflusst. lavendel_anwendung_klein  

Lavendelöl und homöopathische Behandlung

Sollten Sie in homöopathischer Behandlung sein, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Heilpraktiker, ob Sie Lavendelöl verwenden dürfen. Insbesondere Schopf-, Speik- oder Wollllavendelöl können die Wirkung homöopathischer Mittel beeinträchtigen.

*Bitte beachten Sie grundsätzlich: Bei Erkrankungen und ernsthaften Beschwerden raten wir, einen Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen. Eine Selbstmedikation sollte nicht durchgeführt werden. Die Anwendung von Lavendel sollte dann mit ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden.