Lavendel Pflegetipps

Ratgeber 

Lavendel Pflegetipps

Lavendel kann bei guter Pflege, wie etwa richtig gießen, düngen, mulchen, schneiden und überwintern, als Topflavendel und Gartenlavendel sehr alt werden.

Pflegehinweise

Mit einigen einfachen Pflegehinweisen kann Lavendel gut im Garten gedeihen. Regelmäßiges Unkraut jäten gehört zum Beispiel dazu. Gerade junge Pflanzen können durch wucherndes Unkraut schnell ersticken. Aber auch durch Einhalten weiterer Hinweise werden Lavendelliebhaber viel und lange Freude an ihrer Pflanze haben. Dazu gehört auch ein trockener Standort, denn Lavendel mag keine hohe Luftfeuchtigkeit und keine Staunässe, ganz gleich ob im Garten oder im Kübel, auf dem Balkon bzw. auf der Terrasse.

Pflege im Gartenlavender-167949_1920

Wer Lavendel im Garten in ein Beet gepflanzt, benötigt Lavendel einen trockenen, sonnigen Standort und einen geeigneten Boden. Aber auch genügend Abstand zur nächsten Pflanze, damit er nach einem Regen oder bei Tau durch die Zirkulation der Luft besser trocknen kann. Nähere Informationen über die Bodenbeschaffenheit sind im Artikel Lavendel pflanzen aufgeführt. Wie Lavendel im Garten richtig überwintern kann, wird ausführlich im unteren Absatz erläutert.

Pflege im Topf

Sehr häufig wird bereits gezogener Lavendel in einem einfachen Topf verkauft. Dieser ist jedoch in den meisten Fällen komplett durchwurzelt und nur noch mit wenig Erde befüllt. Für die Pflanze bedeutet es Stress und hindert sie am Wachstum und am Blühen. Daher ist es ratsam den Lavendel in einen größeren Topf oder gleich in einen Kübel umzutopfen, damit die Wurzeln mehr Freiraum bekommen. Grundsätzlich hat Lavendel im Topf eine geringere Lebenserwartung als der in einem Beet. War er zu lange in einem Topf eingeengt, kann selbst das aufpflanzen in ein Beet problematisch werden. Für die Pflege in einem größeren Topf oder gar in einem Kübel gelten die gleichen Richtlinien wie für die Pflege im Garten. Was es beim Umtopfen von Lavendel zu beachten gilt, ist im Beitrag Lavendel pflanzen aufgeführt.

Der entsprechende Rückschnitt

Egal ob im Kübel oder im Garten, der Lavendel sollte zur Pflege mindestens einmal, besser aber zweimal im Jahr zurückgeschnitten werden. Die optimalen Zeitpunkte sind dafür im Frühjahr jeweils kurz vor dem Austrieb und im Sommer gleich nach dem Verblühen. Der regelmäßige Rückschnitt fördert ein gesundes und kompaktes Wachstum und wirkt der Verkahlung entgegen. Dabei sollte die Pflanze ein Drittel bis zur Hälfte zurückgeschnitten werden. Maximal jedoch bis dorthin, wo noch junge Triebe und Blätter wachsen. Ein drastischer Rückschnitt zu tief ins alte Holz schadet der Pflanze, ist aber nicht das einzige was ihm gefährlich werden kann.

Krankheiten und Schädlinge

Durch die eigenen ätherischen Öle sind Schädlinge für Lavendel kaum ein Thema. Dafür können Schimmel und Wurzelfäule, verursacht durch Staunässe, äußerst gefährlich werden und bilden die Hauptursache für das Eingehen von Lavendel. Mit einem trockenen Standort, einem durchlässigen Boden sowie der richtigen Dosis an Wasser können diese Gefahren bereits vermieden werden. Äußerst unangenehm kann jedoch die Pilzerkrankung „Phoma Lavandula“ werden, die sich durch schwarze Flecken an den Zweigen bemerkbar macht. Anfänglich sind diese noch braun, und durch rechtzeitiges Herausreißen der betroffenen Zweige kann wohlmöglich noch die gesamte Pflanze gerettet werden.

Gießen und Düngen

Um Wurzelfäule und Schimmel aufgrund von Staunässe zu vermeiden soll Lavendel nur gegossen werden, wenn der Boden trocken ist. Es soll auch nicht zu viel mit einem Mal gegossen werden, da Lavendel es trocken liebt. Sind die Wurzeln gut in den Boden eingewachsen, schadet es der Pflanze nicht, wenn der Boden kurzzeitig komplett austrocknet. Die beste Zeit zum Gießen ist früh morgens, denn dann können die Blätter tagsüber besser trocknen und laufen nicht Gefahr, durch die anhaltende Nässe zu schimmeln. Wer seinen Lavendel zu Ertragszwecken ernten möchte, darf während der Blüte nicht mehr gießen, weil durch hohe Feuchtigkeit die Ölbildung reduziert wird. Etwas anders verhält es sich bei Töpfen oder Kübelpflanzen. Auch sie vertragen keine Staunässe, müssen aber öfter gegossen und gedüngt werden. Auch hier gilt: erst gießen wenn der Boden trocken ist, aber öfter nachschauen. Junge Pflanzen können im Topf auch öfter gegossen werden, wobei die Erde nicht nass, sondern nur feucht sein darf. Entgegen der weit verbreiteten Meinung soll der Lavendel eben nicht alle zwei Wochen gedüngt werden. Lavendel benötigt nährstoffarmen Boden. Wird dieser jedoch zu stark angereichert, wird die Pflanze frostempfindlich und verholzt schneller. Es sollte daher ausreichen, Lavendel einmal pro Jahr mit Dung, Kompost oder Kalidünger zu düngen.

Überwinterung

Sogenannte winterharte Lavendelarten können den Winter bei Beachtung einiger Regeln zum Überwintern recht gut überstehen. Sinken die Temperaturen jedoch zu lange in Tiefe Minusbereiche, sollte Lavendel besser mit Stroh- oder Kokosmatten abgedeckt und so vor dem Frost geschützt werden. Reisig oder Laub als Abdeckung dienen als Schutz vor dem Austrocknen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Ausführlichere Information zum Thema, wie der Lavendel am besten über den Winter kommt, sind im Beitrag Überwintern aufgeführt.

Lavendel VertrocknetVertrocknet Lavendel?

Die Gefahr, dass Lavendel vertrocknet ist im Winter wesentlich höher als im Sommer durch Dürre. Im Winter kann durch Einwirkung der Sonnenstrahlen Wasser in den Blättern schneller verdunsten, als es über die Wurzeln aufgenommen wird. Daher kann der Lavendel im Frühjahr leicht vertrocknet aussehen. Klarheit bringt hier ein Blick auf das Wurzelgeflecht. Bei einer hellen Farbe ist die Pflanze in Ordnung, sind die Wurzeln jedoch braun, liegt hier ein Anzeichen für Vertrocknung vor. Letzteres kann aber auch durch zu viel Feuchtigkeit im Boden verursacht werden.

Lavendel mulchen

Lavendel braucht trockenen, warmen Boden, daher sollte vom Mulchen mit Rinden-, Heu- oder Grasmulch, Sägespäne oder Torf abgesehen werden. Diese speichern zu viel Feuchtigkeit und können ein schnelleres Schimmeln bewirken. Außerdem säuern sie den Boden zusätzlich, was der Lavendel ebenfalls nicht mag. Eine dünne Schicht aus Kieselsteine oder Sand eignet sich wesentlich besser, da sie schneller trocknen und die Pflanze zusätzlich wärmen.