Lavendelöl Stoechas (Schopflavendel)

Schopflavendelöl  

Lavendelöl Stoechas (Schopflavendel)

Lavendelöl Lavandula Stoechas (Schopflavendel): Antibiotische und antivirale Wirkung, Anwendung im HNO Bereich, bei Hautproblemen, Insekten, sowie Aromatherapie.

Lavandula Stoechas

Aus der Sicht der Naturheilkunde zählt der Schopflavendel zusammen mit dem Echten Lavendel (Angustifolia), dem Speik- (Latifolia) und dem Wolllavendel (Lanata) zu den vier Hauptlavendelarten. Jedes dieser Lavendelöle hat unterschiedliche Wirkpotentiale und kann somit gezielt, je nach Beschwerde, bzw. Symptomen, zum Einsatz kommen. Das Öl, welches aus dem Schopflavendel gewonnen wird, ähnelt geruchlich dem des Speiklavendels. Es hat einen eher kräftigen, fast stechenden Charakter.

Herkunft und Botanik des Schopflavendel

Der Schopflavendel (Lavandula Stoechas) hat seinen Namen auf Grund seines außergewöhnlichen Aussehens: Aus seiner großen Blütenrispe wachsen am oberen Ende die länglichen hell-lila bis rosafarbenen Blüten, die uns mit ihrem kräftigen Duft von August bis November erfreuen. Mit etwas Phantasie erkennt man in der Blüte einen Schopf, aus deren oberen Ende die Blütenblätter wachsen. Für mich optisch einer der schönsten Lavendelarten. Der wild wachsende Schopflavendel ist im Gegensatz zur Berg- und Höhenpflanze „Echter Lavendel“ und zu dem auch tendenziell höhenliebenden Speiklavendel eine Lavendelsorte, die sich in der Nähe des Meeres, am Fuße von Bergen und auf sandigen Böden am wohlsten fühlt. Daher stammt auch der französische Name „Lavande maritime“. Dieses  Reizklima, eine Kombination aus Meeres- und Gebirgsnähe, ist entscheidend für eine optimale Entwicklung seiner Wirkstoffe und der besonderen Heileigenschaften. Man findet ihn in freier Natur hauptsächlich in Südfrankreich und Spanien sowie in Griechenland und Portugal, jedoch nicht auf kalkhaltigen Böden.

Wirkung des Schopflavendelölsschopflavendeloel_klein

Schopflavendelöl hat eine gute antibakterielle Wirkung und lässt sich hervorragend bei bakteriellen Infektionen des HNO-Bereiches einsetzen. Er besitzt außerdem eine antivirale Wirkung, wobei die antivirale Wirkung des Wolllavendels etwas stärker ist. Gerade wenn Sie beabsichtigen das Öl im gesundheitlichen Bereich einzusetzen, empfehlen wir die verschiedenen Lavendelöle miteinander zu kombinieren, um die volle Wirkungsvielfalt nutzen zu können. Eine Kombination der ätherischen Öle des Schopf- und Wolllavendels lässt sich so sehr gut für verschiedene entzündliche Erkrankungen des HNO-Bereiches, wie zum Beispiel bei Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen, ergänzend einsetzen. Genau wie das Öl des Wolllavendels hat das Schopflavendelöl eine antimykotische Wirkung und es lässt sich ebenfalls zur Desinfektion und Harmonisierung von Räumen einsetzen. Dazu verwendet man am Besten eine Duftlampe. Wie beim Speiklavendel lassen sich die besonderen Eigenschaften nur ansatzweise mit dem hohen Kampfergehalt beschreiben, was landläufig mangels fehlender Informationen oft herangezogen wird. Obwohl der Lavendel grundsätzlich als einer der am besten erforschten Pflanzen gilt, wurde meiner Ansicht nach die große Palette an unterschiedlichen und wertvollen Inhaltsstoffen noch nicht im Detail erkannt und die komplexen Wirkzusammenhänge aufgeklärt. Das liegt auch daran, dass der Lavendel über 2000 Inhalts- bzw. Wirkstoffe verfügt, die man nicht nur einzeln, sondern vor allem auch in der Kombination und Wirkung untereinander betrachten sollte. In der Heilkunde wird Schopflavendel dann auch teilweise zu ähnlichen Zwecken eingesetzt, besitzt aber bei detaillierter Betrachtung sehr spezifische und hochwirksame Eigenschaften. Wie bei allen Lavendelarten hängt die Qualität vor allem von der richtigen Lage, Klima, dem wilden Wachstum und der Unberührtheit der Natur ab.

Anwendung

Beachten Sie bitte, dass es bei der Anwendung von ätherischem Schopflavendelöl auch zu Nebenwirkungen kommen kann. Eine Überdosierung sollte man vermeiden. Grundsätzlich raten wir von der inneren Anwendung von Schopflavendelöl ab. Ein direkter Kontakt des reinen Öls mit den Schleimhäuten sollte vermieden werden, da diese durch das ätherische Öl gereizt werden. Sprechen Sie bei Erkrankungen mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker. Das Öl des Schopflavendels lässt sich für eine äußerliche Anwendung (zum Auftragen auf die Haut), für eine innerliche Anwendung (über Inhalation) und zur Insektenabwehr (mit Hilfe eines Duftsäckchens) nutzen.

Äußerliche Anwendung

Wenn Sie beabsichtigen das Öl zur Behandlung von Entzündungen, Hautkrankheiten, Hautunreinheiten, Akne, und Hautpilz einzusetzen, hat sich eine Mischung aus dem Öl des Schopf- und Wolllavendels bewährt. Sie wirken beide antiviral (vor allem der Wolllavendel) und antibakteriell. Dazu verdünnen Sie die zubereitete Ölmischung (jeweils 2 bis drei Tropfen) mit etwas Wasser, oder einer neutralen Trägersubstanz, einer Grundsalbe, und tragen Sie diese an einer kleinen Stelle auf, um Ihre individuelle Verträglichkeit zu testen. Beim Ausbleiben von allergischen Reaktionen können Sie die Mischung zweimal am Tag auf die betroffene Stelle auftragen. Es ist auch möglich die Mischung beider Öle unverdünnt auf die betroffenen Hautstellen aufzutragen. Dabei ist grundsätzlich zu beachten, dass der Kontakt mit den Schleimhäuten und Ihren Augen zu vermeiden ist.

Innerliche Anwendung von Schopflavendelöl

Gerade bei viralen, bzw. bakteriellen Erkrankungen des HNO-Bereichs, wie zum Beispiel Nasennebenhöhlenentzündungen, einer akuten oder chronischen Bronchitis, oder einer Lungenentzündung haben sich eine Mischung aus hochwertigem Schopf-, Speik- und Wolllavendelöl als wirksam erwiesen. Bei solchen Erkrankungen sollten Sie jedoch immer einen Arzt konsultieren und die Behandlung mit ihm absprechen. Zur begleitenden Therapie geben geben Sie ein paar Tropfen des ätherischen Schopflavendelöls, bzw. eine Mischung der Öle, in das kochende Wasser Ihres Inhalationsgerätes. Die Inhalation können Sie je nach Bedarf mehrmals am Tag durchführen.

Insektenabwehr

Zum Zwecke der Insektenabwehr, zum Beispiel für den Kleiderschrank, verwenden Sie am Besten ein Lavendelduftsäckchen mit den Blüten und Stielen des Schopf-, Woll- und Speiklavendels.  Dieses beträufeln Sie mit ein paar Tropfen einer Mischung der genannten ätherischen Lavendelöle. Eine Duftlampe eignet sich sehr gut zur Insektenabwehr speziell in Innenräumen. Dosierung: Geben Sie einen Tropfen Öl auf einen Esslöffel Wasser. Weiterführende Informationen finden Sie unter der Rubrik Duftlampe.

Qualität des Öls

Beim Kauf des ätherischen Schopf-Lavendelöls sollte auf eine sehr gute Qualität geachtet werden, um eine möglichst hohe gesundheitliche Wirkung zu erzielen. Dazu sollte das Schopflavendelöl, genau wie alle anderen ätherischen Öle auch, möglichst aus der Wildpflückung stammen.  Nach unserer Erfahrung besitzt das ätherische Öl aus Wildpflückung besonders viele der wertvollen und wirksamen Inhaltsstoffe und es ist zudem weitestgehend frei von Pestiziden oder Insektiziden. Den Schopflavendel findet man sowohl in Südfrankreich, als auch in Spanien, Griechenland und Portugal. Wir empfehlen nur den Kauf naturreinen Öls, dass möglichst aus diesen Regionen stammt. Ätherische Lavendelöle werden sehr häufig gefälscht. Erwerben Sie die Öle deshalb nur bei einem Anbieter Ihres Vertrauens. Diesen erkennen Sie an verschiedenen Merkmalen. Ein Bio-Öl, gewonnen aus der Wasserdampfdestillation, ist anderen Ölen vorzuziehen. Weiterführende Informationen und worauf Sie bei der Qualität von Lavendelöl achten sollten, finden Sie im Beitrag Qualität von Lavendelöl.