Lavendelöl Qualität

Ätherisches Lavendelöl Qualität 

Lavendelöl Qualität

Lavendelöl Qualität: Reinheit oder Fälschung, Bio-Qualität, Wildwuchs. Worauf man beim Kauf von ätherischem Lavendelöl zur Aromatherapie achten sollte

Qualität von Lavendelöl

Wer ätherisches Lavendelöl nicht nur als reinen Duft, sondern auch zur gesundheitsfördernden Aromatherapie bzw. zu medizinischen Zwecken einsetzen möchte, sollte Wert auf eine möglichst hohe Qualität und Reinheit des Öls legen. Von entscheidender Bedeutung sind dabei folgende Punkte:

  1. Möglichst frei von Belastungen (keine Pflanzenschutzmittel, Toxine, Radioaktivität),
  2. Reinheit des angebotenen Öls,
  3. Hohe gesundheitliche Wirkung.

Leider ist der Begriff ätherisches Öl nicht gesetzlich geschützt, so dass es sich bei ätherischen Ölen auch um synthetische Produkte handeln kann, die keine Wirkung besitzen und sogar Nebenwirkungen aufweisen können. Ätherische Öle werden im Handel in vier verschiedenen Qualitäten angeboten.

  • Naturreine bzw. naturbelassene Öle, zu 100% aus der namensgebenden Pflanze gewonnen,
  • Natürliche Öle: Bestehen aus natürlichen Bestandteilen, müssen aber nicht ausschließlich aus der angegebenen Pflanze bestehen,
  • Naturidentische Öle, chemisch hergestellte Öle (synthetisch) mit Lavendelgeruch,
  • Künstliche Öle.

Für den Aromatherapiebereich bzw. heilerische Zwecke ist nur das naturreine Öl interessant und zu empfehlen. Naturreine Öle werden zu 100% direkt aus Pflanzenteilen der namensgebenden Pflanze gewonnen, ohne Zusatzstoffe oder Beimengungen von anderen Lavendelarten. Dass dies jedoch nicht immer der Fall ist, obwohl so auf der Flasche etikettiert, wurde schon vor einigen Jahren von der Zeitschrift Ökotest öffentlich diskutiert.

Ätherische Öle – Fälschungen

Die Herstellung von ätherischen Ölen ist sehr kostspielig, der Markt für ätherische Öle wächst auf Grund der gestiegenen weltweiten Nachfrage rasant und ist ein Millionengeschäft. So kommt es vor, dass einige der am Markt erhältlichen Öle gefälscht sind. Dabei wird nur ein Teil ätherischen Lavendelöls verwendet und mit synthetischen Stoffen, mit Jojobaöl oder günstigen Lavendelarten (z.B. Lavandin) versetzt, oder aber gleich chemisch behandelt. So wird zum Beispiel Lavendelöl oft mit synthetischen Linalylazetat gestreckt. In der Parfümindustrie ist das vielleicht weniger von Belang. Gravierend wird es allerdings, wenn die Öle im therapeutischen Bereich eingesetzt werden sollen. Hier wird am Ende der Käufer getäuscht und vielleicht sogar in Gefahr gebracht. Der Endverbraucher kann sich nur auf die Angaben des Herstellers verlassen, da er selbst Fälschungen nicht, oder nur schwer erkennen kann. Selbst wenn Sie das Öl nur in einer Duftlampe einsetzen möchten, bedenken Sie, dass Sie das verdampfte Öl einatmen und bei Imitaten oder billigen Ölen kann sich dies negativ auswirken. Nur mit hochwertigen Ölen hat man den gewünschten positiven, gewünschten gesundheitlichen Effekt. Fälschungen zu erkennen ist aber auch für Experten extrem schwierig. Verschiedene Laboranalysen können hier Auskunft geben, wie z.B. Gasanalysen oder Massenspektralanalysen. Fälscher kennen jedoch die Nachweisverfahren und besitzen meist ein großes chemischen Hintergrundwissen und technische Möglichkeiten. Sie entwickeln immer neue Methoden. So bleibt es nicht aus, dass auf dem Markt immer noch gefälschte Öle existieren.

Lavendelöl Kaufen – worauf sollte man achten

Es ist gar nicht so einfach, qualitativ besonders hochwertiges Öl zu kaufen. Der Preis des Öls gibt meist einen ersten Hinweis auf die Qualität, sagt aber noch lange nicht alles über den eigentlichen Inhalt einer Flasche aus. Seriöse Anbieter legen selber hohe Maßstäbe an ihre Produkte. Sie kaufen das Öl in der Regel nicht auf dem Großmarkt sondern kennen die Anbauflächen, legen Wert auf wild wachsende Ausgangspflanzen oder eine biologische Anbauweise. Außerdem kennen Sie den Lieferanten und die verwendete Destillieranlage und haben meist spezielle Verträge mit diesen. Sie achten auf eine gute Qualität über den gesamten Herstellungsprozess hinweg und testen die Produkte mit verschiedenen Analysemethoden. Deshalb lautet unser Tipp, kaufen Sie nur Öl von Anbietern ihres Vertrauens.

Wichtige Angaben für qualitativ hochwertiges Lavendelöl

Doch wem kann man vertrauen? Einen Hinweis darauf, ob es sich um einen seriösen Hersteller handelt, können die Produktangaben zum Öl liefern. Je mehr Angaben der Hersteller liefern kann, desto besser:

  • Reinheit: 100% naturreines ätherisches Lavendelöl
  • Name der Lavendelart (botanisch bzw. deutsch), es gibt verschiedene Lavendelarten, die unterschiedliche Wirkungen besitzen. Wir empfehlen Lavandula angustifolia, L. lanata, L. stoechas und L. latifolia)
  • Herkunftsland, ggf. sogar Herkunftsregion
  • Angabe des verwendeten Pflanzenteils
  • ggf. Höhenlage
  • Gewinnungsverfahren (Dampfdestillation, CO2 Extraktion, etc.)
  • Anbauweise (mindestens kontrolliert biologischer Anbau, Demeter oder Wildwuchs)
  • Möglichst keine Beimengungen von Ölen: Angabe über zusätzlich vermengte Öle samt Mischverhältnis in Prozent
  • Sicherheitshinweis
  • Chargennummer
  • Ggf. Analysemethode
  • Verfallsdatum
  • Füllmenge

Einflussfaktoren auf die Qualität von Lavendelöl

Lavandula angustifolia wildwuchsDie Reinheit des Öls ist nur ein Qualitätsmerkmal, wenn auch ein sehr wesentlicher. Für den therapeutischen Bereich ist vor allem die gesundheitliche Wirkung der einzelnen Öle wichtig. So besitzt nicht jedes Öl die gleiche Wirksamkeit. Die Wirksamkeit wird durch eine Vielzahl unterschiedlichster Faktoren bestimmt:

  • Anbaugebiet
  • Anbaumethode (Wildwuchs besitzt in der Regel die beste Wirkung, gefolgt von biologischem Anbau)
  • Höhenlage
  • Alter der Pflanze
  • Witterungsverhältnisse während der Wachstumsperiode, Bodenbeschaffenheit
  • Erntezeitpunkt (Je nach Blüten- und Samenbildung)
  • Erntezeitpunkt (Wann wird der Lavendel am Tag geerntet. Optimal wäre zur Mittagszeit)
  • Witterungsverhältnisse bei der Ernte
  • Zwischenlagerung der geernteten Pflanze (am günstigsten ist die sofortige Verarbeitung. Wenn Zwischenlagerung, dann nur im Schatten)
  • Herstellungsmethode (Dampfdestillation)
  • Sauberkeit bei der Herstellung
  • Lagerung und Lagerungszeit des fertigen Öls (möglichst kühl in dunklen Flaschen luftdicht lagern)

All diese Faktoren beeinflussen die Wirkung, lassen sich jedoch kaum in wissenschaftlichen Tests nachprüfen. Für die Wirksamkeit von Lavendelöl wird meist der Linalylacetatgehalt herangezogen. Wirksame Öle sollten dabei mindestens einen Gehalt von 35% besitzen. Hochwertig Öle können einen Gehalt von bis zu 60% aufweisen. Unserer Meinung nach ist jedoch die alleinige Betrachtung von Linalylacetat nicht ausreichend. Vielmehr ergibt sich die Wirksamkeit von Lavendelöl aus einem komplexen Zusammenspiel der über 2000 Inhaltsstoffe. Die Öle aus den verschiedenen Arten (echter Lavendel, Speiklavendel, Schopflavendel und Wolllavendel) besitzen jeweils unterschiedliche Wirkungen, die nicht nur anhand des Linalylacetats festgemacht werden können.

Lavendelöl AOC Qualitätssiegel

AOC SiegelUm sich von anderen Anbaugebieten und Lavendelsorten abzugrenzen, haben sich einige Ölproduzenten aus Frankreich zusammengeschlossen und Bestimmungen für die Vergabe des AOC Siegels (Appelation d’origine controlée) festgelegt. Wer Lavendelöl mit diesem Siegel kauft, kann sicher sein, dass er Öl aus bestimmten Anbaugebieten Frankreichs, wie z.B. Haute-Provence, Hautes Alpes, Drôme und Vaucluse) kauft. Bei dem Öl handelt es sich um Öl des echten Lavendel (Lavandula angustifolia P.Miller). Die Öle müssen bestimmte Anforderungen erfüllen und Qualitätsprüfungen durchlaufen. Es wird nur Lavendel aus einer Mindesthöhe von 800 Metern verwendet. Ölproben werden entnommen und analysiert und darüber hinaus wird der Geruch bewertet. Erst dann wird das Qualitätszertifikat „Huile essentielle de Haute Provence AOC“ (AOC Lavendel aus der Haute Provence) vergeben. Lavendelöl AOC aus biologischem Anbau steht für eine gute Qualität des Lavandula Angustifolia. Für andere Lavendelsorten gibt es bisher keine Gütesiegel.

Kauftipp für ätherisches Lavendelöl

Wie schon erwähnt gibt es keine uns bekannten wissenschaftlichen Tests, die etwas über die Wirkung der einzelnen Lavendelölprodukte aussagen. Aus diesem Grund haben wir selber verschiedene Öle getestet. Der Test erfolgt auf Grundlage eines speziellen kinesiologischen Tests. Die Ergebnisse sind als Hinweis gedacht, da die Öle der Hersteller von Charge zu Charge variieren können. Es gibt einfach zu viele Einflussfaktoren, wie z.B. witterungsbedingte Verhältnisse oder Wechsel der Bezugsquelle. Wir empfehlen ausschließlich unserer Meinung nach sehr hochwertige und wirksame Lavendelöle und erst ab einer Qualitätsstufe von mindestens 79% nehmen wir Öle der Hersteller in unsere Liste auf. Je höher die prozentuale Bewertung, desto besser ist das Öl unseres Erachtens nach für gesundheitliche Anwendungen geeignet. Die Tests haben folgende allgemeine Ergebnisse gezeigt

  • Öl aus wild wachsendem Lavendel besitzt meist die beste Wirkung, gefolgt von biologisch angebauten Pflanzen,
  • Im Reizklima wachsend (je nach Sorte unterschiedlich) Für den echten Lavendel und den Speiklavendel gilt: Je höher der Lavendel wächst, umso besser. Bei Schopflavendel und Wolllavendel ist die bevorzugte Lage am Meer in Bergnähe.

Mehr Informationen zu unseren Testergebnissen finden Sie in Kürze in unserer Rubrik Kauftipps.

Ätherisches Öl selber destillieren?

  Als Endverbraucher stellt man sich jetzt vielleicht die Frage, wem kann ich vertrauen? Soll ich die Öle lieber selber herstellen? Ätherische Öle kann man selber herstellen. Dazu sind jedoch eine große Menge an Blüten notwendig und eine Destillieranlage, die in der Anschaffung sehr kostspielig ist. Wenn Sie selber über einen großen Garten verfügen und Freude am Destillieren haben können Sie dies gerne tun. Allerdings ist die Wirkung von in unseren Breiten angebauten Lavendel viel geringer, als die von in Reizklima wild wachsenden Lavendelsorten. Deshalb ist das „Selber destillieren“ von Öl eher ein Hobby. Für eine Anwendung im Heilbereich sollte man ätherische Öle besser kaufen.

Öl aus der Apotheke

Das deutsche Arzneibuch (DAB) schreibt für Lavendelöl einen Mindestanteil von 35% des Wirkstoffes Linalylazetat vor. Nur dann darf es in Apotheken zu Heilzwecken verkauft werden. Das DAB ist ein Regelwerk, welches für jede Arzneimitteldroge den Nachweis und die Höhe eines bestimmten Wirkstoffgehaltes vorgibt. Für die Einhaltung sorgen Qualitätsuntersuchungen der Lavendelöls im Labor. Unserer Erfahrung nach ist dies alles zwar zutreffend und positiv, aber leider keine Garantie oder ausreichende Aussage über die tatsächliche heilerische Qualität des in der Apotheke gekauften Lavendelöls. Hier kommt es auch auf die anderen oben genannten Kriterien mit an.

Qualität von Lavendelöl selber testen

Ein einfacher Test kann einen ersten Hinweis darauf liefern, ob Lavendelöl mit normalem Öl gestreckt wurde. Dazu brauchen Sie nur einige Tropfen auf Löschpapier träufeln. Ätherisches Öl verflüchtigt sich in der Regel ohne Rückstände. Sind nach 24 Stunden Rückstände, z.B. in Form von Rändern oder Flecken auf dem Löschpapier sichtbar, handelte es sich nicht um 100% reines ätherisches Lavendelöl. Dieser Test zeigt jedoch nur, ob dem ätherischen Öl andere fette Öle wie z.B. Jojobaöl etc. beigemengt wurden. Es sagt nichts über die eigentliche Qualität des Öls aus.