Lavendel Tinktur
Neben ätherischem Lavendelöl und dem Lavendelmazerat (Auszug von Lavendel in Öl) wird in der Heilkunde oft die Lavendeltinktur verwendet. Interessant ist die Tinktur, weil sie sich neben der äußeren Anwendung vor allem für die innere Anwendung eignet. Eine Tinktur ist ein alkoholischer Auszug aus Lavendelblüten. Tinkturen kennt man vor allem durch die Bachblütentherapie.
Anwendung Lavendeltinktur
Lavendeltinktur wird traditionell in verschiedenen Gebieten eingesetzt:
- Schlaflosigkeit
- Unruhezustände
- leichte depressive Verstimmung
- nervösen Magen und Darmbeschwerden
- Spannungskopfschmerzen (einmassieren auf Schläfen oder / und Nacken)
- Halsschmerzen
- Rheuma (einreiben der Gelenke)
- Muskelkater (einreiben der beanspruchten Muskeln)
- Unreine Haut (zur Klärung)
- Akne
Innerlich werden meist 3x 20 Tropfen Tinktur empfohlen. Äußerlich ein paar Tropfen, je nach Bedarf.
Lavendeltinktur kaufen
Lavendeltinktur werden sie selten im Supermarkt oder Bioladen finden. Fündig werden Sie eher im Internet. Achten Sie jedoch immer auf eine hohe Qualität für eine optimale Wirksamkeit.
Tipps zum Einkauf von Lavendeltinktur
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Rezept Lavendeltinktur
Man kann die Lavendetinktur nicht nur kaufen, sondern auch selber herstellen. Hierbei sollte man jedoch wissen, dass Lavendel aus Wildwuchs in Reizklima aus über 1000 Meter Höhe in der Regel eine größere Wirkung besitzt als normaler Garten-Lavendel.
Herstellen
- Eine Handvoll Lavendelblüten (Lavandula angustifolia),
- 250 bis 500 ml Alkohol. Als Alkohol eignet sich hochprozentiger Alkohol aus der Apotheke, aber auch Wodka, Doppelkorn, Schnaps (30-55%)
- Eine dunkle Flasche evt. mit Pipettenverschluss (gibt es in der Apotheke)
- Eine helles größeres Glas mit weitem Hals und Schraubverschluss
- Filtertüten
Sortieren Sie alle braunen Blüten aus. Trocknen sie die Blüten etwa einen Tag. Danach geben Sie diese in ein helles Glas und übergießen diese mit Alkohol bis sie vollständig bedeckt sind. Danach wird das Schraubglas verschlossen und gut geschüttelt. Das Glas sollte an einem ruhigen Platz gelagert und mehrmals täglich geschüttelt werden. Optimalerweise setz man dieses auch noch gelegentlich der Kraft der Sonne, bzw. des Mondes aus. Nach etwa 3 bis 6 Wochen (die Expertenmeinungen variieren) können die Lavendelblüten heraus gefiltert werden. Evt. müssen sie diesen Vorgang mehrere Male wiederholen um alle Schwebstoffe zu entfernen. Die Lavendelblüten werden entsorgt und die Tinktur in die dunkle Flasche gefüllt. Die Pipette dient der leichteren Dosierung. Die Flasche sollte an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrt werden. Beschriften Sie die Fläschchen sorgfältig mit Namen und Datum. Die Tinktur ist in der Regel etwa ein Jahr haltbar.
Unterschied ätherische Öle und Pflanzentinktur?
Ätherische Öle sind hoch konzentrierte chemische Substanzen, für deren Herstellung eine große Menge Pflanzenmaterial, wie Blüten, Stile und Blätter, benötigt wird. Tinkturen werden meist aus einer viel kleineren Blütenmenge hergestellt. Sie sind auf Grund Ihres Alkoholanteils verdünnter und somit in der Regel sicherer und sanfter in der Anwendung. Interessant sind sie vor allem für den inneren Gebrauch. Die Lavendeltinktur enthält eine andere Wirkstoffzusammensetzung als das ätherische Öl. Es können zum Beispiel auch Bitterstoffe wie Tannin enthalten sein.
Wirkung
Die allgemeine Wirkung von Lavendelöl (ätherisches Öl) ist in verschiedenen wissenschaftlichen Studien belegt. Mittlerweile liegt auch eine Studie zur Lavendeltinktur vor. In dieser Studie wurde erstmalig der Nachweis einer antidepressiven Wirkung einer innerlich angewandten alkoholischen Lavendeltinktur bei Patienten mit leichten und mittelschweren Depressionen erbracht. (Akhondzadeh et al. 2003) Dabei wurde das Antidepressivum (Imipramin), eine Lavendeltinktur (60 Tropfen / 50prozentiger Alkohol/1:5), beide Stoffe in Kombination und ein Placebo miteinander verglichen. Als besonders wirksam erwies sich vor allem die Kombination der beiden Stoffe. Aber auch die Tinktur an sich konnte einen Effekt erzielen.